Wissenschaftlich geprüft

Ernährung bei Fettleber

Von Maren Baumgarten mit Expertenrat von Dr. med. Matthias Riedl
Aktualisiert am 06. Okt. 2022
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.
Exklusive Tipps vom Ernährungs-Experte Dr. Matthias Riedl.

Durch die richtige Ernährung kann sich eine Fettleber vollständig zurückbilden und Folgeerkrankungen verhindert werden. EAT SMARTER verrät Ihnen, wie die sich bei einer Fettleber richtig ernähren.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Fettleber?
  2. Was kann man bei einer Fettleber mit einer smarten Ernährung erreichen?
  3. Wie sieht eine Fettleber-Ernährung aus?
  4. Ernährungs-Tabellen bei einer Fettleber
  5. Rezepte nach Belieben filtern
  6. Wissenschaftliche Studie zu Fettleber
  7. Die 3 besonders guten Lebensmittel bei Fettleber
  8. Die 3 besonders schlechten Lebensmittel bei Fettleber 
  9. Was darf man bei einer Fettleber trinken?
  10. Symptome einer Fettleber
  11. Verlauf einer Fettleber-Erkrankung
  12. Ursachen und Häufigkeit einer Fettleber

Exklusiv bei EAT SMARTER
mit Dr. med. Matthias Riedl
Dr. med. Matthias Riedl ist Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe sowie in der Ernährungsmedizin tätig. Als ärztlicher Direktor leitet er das medizinische Versorgungszentrum Medicum Hamburg. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und als TV-Arzt in der NDR-Sendung "Die Ernährungs-Docs" bekannt. Außerdem hat er mit der myFoodDoctor-App die erste App für eine medizinische Ernährungstherapie entwickelt.

Was ist eine Fettleber?

Sind mehr als fünf Prozent der Leberzellen durch eine grobtropfige Einlagerung von Fett gekennzeichnet, sprechen Ärzte von einer Fettlebererkrankung (Staetosis hepatis). Vereinfacht gesagt, verfettet die Leber.

Die eigentliche  Aufgabe der Leber besteht darin, die Nahrung in Nährstoffe zu verwandeln und Gifte aus dem Blut zu filtern. Wenn die Leber verfettet ist, kann sie Fette aus der Nahrung nicht mehr aufspalten und ihre Entgiftungsfunktion ist nur noch stark eingeschränkt. Das Organ vergrößert sich und bildet Narben aus. Symptome bleiben häufig aus und daher wird die Erkrankung meist eher zufällig festgestellt oder sie bleibt unentdeckt.

Auslöser und Ursachen einer Fettleber gibt es viele, wie unter anderem Alkohol, bestimmte Medikamente, Chemotherapie, Hepatitis-C und Mangelernährung. Die nicht-alkoholische Fettleber, die im folgenden Text vereinfacht Fettleber genannt wird, hat Übergewicht, Glukoseintoleranz, Diabetes Typ 2 und Fettstoffwechselstörung als Auslöser. Die Erkrankung ist eng mit dem metabolischen Syndrom, einer Kombination verschiedener herz- und gefäßschädigender Faktoren, verbunden, denn viele Risikofaktoren sind die Gleichen.

Wie gesund ist ... bei Fettleber?

Filtern Sie einzelne Lebensmittel, um herauszufinden, ob diese für Sie empfehlenswert, in Maßen geeignet oder nicht empfehlenswert sind.

Was kann man bei einer Fettleber mit einer smarten Ernährung erreichen?

Die richtige Ernährung bei Fettleber spielt eine entscheidende Rolle für die Rückbildung der Fettleber. Häufig lässt sich die Erkrankung sogar umkehren. Im Fall einer nicht-alkoholischen Fettleber gelingt dies durch eine Ernährungs- und Lebensstiländerung. So kann zum Beispiel eine Gewichtsreduktion von mindestens 5 Prozent des Körpergewichts helfen, die Leberverfettung günstig zu beeinflussen und so die gesundheitlichen Risiken minimieren. Eine angepasste Ernährung kann die Krankheit umkehren und ein Erleiden der Folgekrankheiten verhindern.

Da es bisher keine medikamentöse Behandlung gibt, ist die Ernährungsumstellung zusammen mit einem aktiveren Lebensstil die einzige und beste Therapie.

Wie sieht eine Fettleber-Ernährung aus?

Für eine richitge Ernährung bei einer Fettleber bildet Gemüse,hochwertigen Fetten, sättigenden Proteinen (in Maßen) und zuckerarmen Obstsorten die Basis. Bei Letzterem ist der Fruchtzucker zu beachten, denn dieser wird ohne Umwege in Fett umgewandelt. Bitter- sowie Scharfstoffe aus Kräutern, Gewürzen und Co. regen den Stoffwechsel an und sind gut für die Leber. Eine kalorien- und kohlenhydratreduzierte Diät sollte eingehalten werden. Wenn Kohlenhydrate verzehrt werden, sollte es sich um komplexe handeln. Vollkornprodukte sollten daher den Weißmehlprodukten vorgezogen werden. Eine solche Ernährung entspricht in etwa der LOGI-Methode (Low Glycemic and Insulinemic = niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel).

Die Leber benötigt eine Pause. Häufiges Snacken, auch wenn es sich um gesunde Snacks handelt, verhindert die Entlastung des Organs. Zwei bis drei Mahlzeiten am Tag sind empfehlenswert. Für eine lange Sättigung sorgen unter anderem Ballaststoffe, allen voran Inulin, das zum Beispiel in Pastinake oder Schwarzwurzel enthalten ist. Auch für eine gesunde Darmflora und eine gute Verdauung sorgt der Ballaststoff. Intervallfasten kann ebenso dabei helfen, der Leber die benötigte Ruhe zu gewährleisten. 

Auch interessant:

  • 3 besonders gute Lebensmittel bei Fettleber mehr >
  • 3 besonders schlechte Lebensmittel bei Fettleber mehr >
  • Was essen bei Fettleber? mehr >
  • Welche Getränke sind bei einer Fettleber geeignet? mehr >
     

Unsere besten Rezepte 
bei einer Fettleber

Exklusiv bei EAT SMARTER

Hier können Sie aus über 17.000
Rezepten bei einer Fettleber nach Ihren persönlichen Vorlieben filtern.
 


Ernährungs-Tabellen bei einer Fettleber

Wenn Sie ganz genau wissen möchten, zu welchen Lebensmittel Sie bei einer Fettleber-Ernährung greifen können, welche Sie lieber meiden und welche Sie in Maßen genießen können, helfen Ihnen dabei diese Tabellen, die von EAT SMARTER-Ernährungsexperten zusammengestellt wurden.

 
Diese Lebensmittel sind bei einer Fettleber empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Amaranth, Buchweizenflocken, Haferflocken, Kichererbsennudeln, Konjak Nudeln, Kürbiskernmehl, Leinsamenmehl, Linsennudel, Low-Carb-Brot, Low-Carb-Brötchen, Mandelmehl, Quinoa, Sojamehl, Süßlupinenmehl, Vollkornnudeln, Vollkornreis
Gemüse (mindesten 3 Portion/Tag)
Gemüse (frisch oder TK, z.B. Artischocke, Aubergine, Bärlauch, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kürbis, Möhre, Paprika, Pastinake, Radieschen, Rote Bete, Rotkohl, Salatgurke, Spargel, Spinat, Spitzkohl, Tomate, Topinambur, Weißkohl, Zucchini), Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Kidneybohnen, Linsen, Sojabohnen, Weiße Bohnen), Pilze (z.B. Austernpilze, Champignons, Pfifferlinge, Shiitake, Steinpilze), Salat (alle Sorten, z.B. Chicorée, Eichblatt, Eisberg, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Löwenzahn, Romana, Rucola)
Obst (1–2 Portion/Tag)
Apfel, Aprikose, Avocado, Beeren (z.B. Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren), Papaya, Pfirsich, Pflaume, Sauerkirschen, Wassermelone, Zitrusfrüchte (z.B. Limette, Orange, Zitrone), Zwetschge
Nüsse, Kerne & Samen
Cashewkerne, Chiasamen, Flohsamen(schalen), Hanfsamen, Haselnuss, Kürbiskernen, Leinsamen, Mandel, Mohn, Pinienkernen, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Walnuss
Eier, Milch & Milchprodukte
Buttermilch, Eier (ca. 5 pro Woche), Käse bis 45 % Fett i. Tr. (z.B. Harzerkäse, Parmesan, Ricotta), Milch, Naturjoghurt, Omelette, pflanzliche Milchalternativen (z.B. Haferdrink, Hanfdrink, Mandeldrink, Sojadrink), Quark (bis 20 %)
Fleisch & Wurst
Aspik, Hase, Huhn, Pute
Fisch & Meeresfrüchte
Meeresfrüchte (z.B. Garnelen, Hummer, Krabben, Muscheln wie Miesmuschel), naturbelassener Fisch (frisch oder TK, z.B. Aal, Barbe, Barsch, Forelle, Hecht, Heilbutt, Hering, Kabeljau/ Dorsch, Lachs, Makrele, Pangasius, Plattfisch, Saibling, Sardine, Scholle, Seelachs, Steinbeißer, Thunfisch, Waller/ Wels, Zander)
Fette & Öle
pflanzliche Öle mit hohem Omega 3 Gehalt (z.B. Hanföl, Kürbiskernöl, Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Weizenkeimöl)
Getränke
schwarzer Kaffee, ungesüßter Tee (z.B. Kräuter-, Früchte-, Roobostee), Wasser
Aufstriche
Guacamole (selbstgemacht), Hummus (selbstgemacht), Nussmus (ohne Zucker, ohne zusätzliche Fette, z.B. Erdnussmus, Mandelmus)
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Apfelessig, Curry, Ingwer, Kräuter (z.B. Basilikum, Salbei, Schnittlauch, Petersilie), Pfeffer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Nelken, Senf, Vanille, Zimt
Fertigprodukte
Tiefgekühlte Gemüsemischungen ohne Zuckerzusatz
Süße & salzige Snacks
Nüsse und Samen

 
Diese Lebensmittel sind bei einer Fettleber nicht empfehlenswert
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Brötchen (z.B. Dinkelbrötchen, Mehrkornbrötchen, Roggenbrötchen), Burgerbrötchen, Cornflakes, Gebäck (z.B. Keks, Kuchen, Milchbrötchen), geschälter Reis, gesüßtes Müsli, Kartoffelprodukte, Laugengebäck (Brezel, Laugenbrötchen), Mischbrot, Nudeln (z.B. gefüllte Nudel wie Maultaschen, Pasta), Panini, Pommes, Toast, Tortilla, Weißmehl, Weißmehlbrot, Wraps, Zwieback
Gemüse
Mais, Süßkartoffel
Obst
gezuckerte Konserven, kandierte Früchte, Smoothies (Fertigprodukt), Trockenobst
Nüsse, Kerne & Samen
Nüsse im Teigmantel (z.B. Wasabinüsse), Nüsse mit Schokoladenglasur
Eier, Milch & Milchprodukte
Frischkäsezubereitungen, Fruchtbuttermilch, Joghurtprodukte (z.B. Fruchtjoghurt, Joghurtdrink), Kakao mit Zucker, Pudding
Fleisch & Wurst
Bockwurst, Bratwurst, geräuchertes und gepökeltes Fleisch (z.B. Salami, Schinken), Leberkäse, Leberwurst, Mettwurst, paniertes Fleisch (z.B. Schnitzel), Schinkenspeck, Schweinefleisch, Streichwurst, Weißwurst
Fisch & Meeresfrüchte
Fisch in Sahne oder Mayonnaise, Fischkonserve (z.B. Hering in Tomatensauce), panierter Fisch (z.B. Fischstäbchen, panierte Tintenfischringe), Surimi
Fette & Öle
Distelöl, Gänseschmalz, gehärtete Back- und Bratfette, Schweineschmalz, Sonnenblumenöl
Getränke
alkoholische Getränke (z.B. Bier, Schnaps, Sekt, Wein), Energy-Drinks, Fruchtnektar, Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, gezuckerte Getränke, Light-Getränke, Limonaden, Softdrinks
Aufstriche
Erdnussbutter, Marmelade, Nuss-Nougat-Creme, Sandwich-Creme, Schmalz
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Grillsaucen, Ketchup
Fertigprodukte
Fast Food, Feinkostsalate, fertige Salatsaucen, Rotkohl im Glas, Suppen- und Saucenpulver, TK-Pizza
Süße & salzige Snacks
Chips, Flips, Nachos, Salzgebäck, Süßigkeiten (z.B. Gummitiere, Schokolade)
Süßungsmittel
Ahornsirup, Kandis, Obstdicksaft (z.B. Apfeldicksaft), Puderzucker, Reissirup, Rübensirup, Vanillezucker, Zucker

 
Diese Lebensmittel sind bei einer Fettleber in Maßen geeignet
Mehl, Brot, Getreide & Beilagen
Getreide (z.B. Dinkel, Emmer, Gerste, Roggen), Kartoffeln, Müsli ohne Zuckerzusatz, Pumpernickel, Vollkornbrot, Vollkornbrötchen, Vollkorntoast
Gemüse
Gemüsekonserven (z.B. Erbsen, Kidneybohnen)
Obst
Ananas, Banane, Birne, Feige, Honigmelone, Kaki, Kiwi, Mango, Maracuja, Mirabelle, Süßkirsche, Weintraube
Nüsse, Kerne & Samen
Erdnüsse, Kokosnuss, Macadamianuss, Maronen, Paranuss, Pekannuss
Eier, Milch & Milchprodukte
Crème fraîche, Frischkäse, Käse über 45 % Fett i. Tr. (z.B. Bergkäse, Brie, Butterkäse, Camembert, Cheddar, Edamer, Gorgonzola, Gouda, Mozzarella), Kochsahne, Sahnequark, Schlagsahne, Schmand
Fleisch & Wurst
Karree, Lammfilet, Lende, Rinderfilets, Rinderhackfleisch, Rippchen, Schweinefilet, Schweinerücken, Wild
Fisch & Meeresfrüchte
geräucherter Fisch (z.B. geräucherter Aal), Matjes (echten Matjes), Ölsardine, Salzhering, Schillerlocke, Stremellachs, Thunfisch in Öl (Konserve)
Fette & Öle
Butter, Butterschmalz, Kokosöl
Getränke
Fruchtsaftschorle (Mischung 1 zu 3), Gemüsesaft
Aufstriche
Fruchtaufstrich, pflanzliche Brotaufstriche ohne Zuckerzusatz (z.B. Tomatenaufstrich)
Kräuter, Gewürze & Würzmittel
Balsamessig, Gewürzmischungen (ohne Zuckerzusatz), Salz, süßer Senf
Süße & salzige Snacks
Zartbitterschokolade
Süßungsmittel
Birkenzucker, Erythrit, Honig, Rohrohrzucker, Sorbitpulver, Stevia, Streusüße, Süßstoff, Vollrohrzucker, Xylith


Rezepte nach Belieben filtern

Wenn Sie aus allen Rezepten bei Fettleber wählen möchten, dann filtern Sie hier aus über 17.000 Rezepten.
 


Wissenschaftliche Studie zu Fettleber

Ständig erscheinen neue Studien zu Fettleber und die Forschung geht immer weiter. EAT SMARTER hat für Sie die interessantesten Studien zusammengefasst und bewertet. 

3 besonders gute Lebensmittel bei Fettleber

  1. Kaffee: Regelmäßiger Konsum von koffeinhaltigem Filterkaffee hat einen protektiven Effekt auf die Entstehung von Entzündungen bei einer Fettleber. Studien konnten zeigen, dass etwa 2–3 Tassen Kaffee am Tag das Risiko senken. Genießen Sie den Filterkaffee am besten pur, so sparen Sie sich die Kalorien von Zucker sowie Milch und können das volle Aroma schmecken.
  2. Löwenzahn: Ob als Tee, Salat oder Kraut: Löwenzahn ist ein heimisches Superfood bei einer Fettlebererkrankung, denn er stimuliert die Verdauung sowie die Gallensaftproduktion. Ideal für eine Leberreinigung.
  3. Grünkohl: Das Chlorophyll aus dem heimischen Kohl unterstützt die Leber bei der Ausscheidung von Giftstoffen und Fetten. Die eingeschränkte Funktion durch die Erkrankung der Leber kann somit verbessert werden.

Gut zu wissen: Besonders Obst und Gemüse sollten auf den Tisch kommen. Beide liefern viele Vitamine und Mineralsstoffe und wirken so einer möglichen Mangelernährung entgegen. Das Gemüse sollte möglichst gegart oder gedämpft werden, damit es seine wertvollen Stoffe nicht verliert. Sehr empfehlenswert sind Karotten, alle Kohlsorten, Bohnen, Brokkoli, Rote Bete, Tomaten, Gurken, alle Pilze und Salatsorten, Zucchini und Spinat. Dazu kommen zuckerarme Obstsorten wie Grapefruit, Beeren, Papaya und Kiwis, auch Orangen, Äpfel, Bananen, Pfirsiche und Pflaumen sind empfehlenswert.

Sehr gut geeigent sind außerdem eiweißreiche und fettarme Nahrungsmittel für die Ernährung bei Fettleber. Hart gekochte oder in Speisen verkochte Eier, Joghurt, Magerquark und Käse, der über 30 Prozent Fett in der Trockenmasse nicht übersteigt, sind perfekte Eiweißlieferanten. Um Ihren Eiweißbedarf zu decken, eignen sich magerer Fisch, Tofu, Hülsenfrüchte sowie Eiweiß in allen Variationen und fettarme Milchprodukte ideal.

3 besonders schlechte Lebensmittel bei Fettleber 

  1. Zucker: Essen wir zu viel von dem süßen Zucker, dann begünstigt dies eine Verfettung der Leber. Enthalten ist Zucker in Softdrinks, Süßigkeiten, Kuchen, Fertigprodukten und vielem mehr. Auch Fruchtsäfte enthalten viel Zucker und sollen daher nur gelegentlich und mit Mineralwasser verdünnt getrunken werden.
  2. Alkohol: Auch wenn die Fettlebererkrankung nicht durch Alkohol ausgelöst ist, sollten Sie darauf verzichten, denn die Getränke enthalten viele Kalorien und fördern Entzündungen im Körper.
  3. Croissants: Gleich aus zwei Gründen lohnt sich der Verzicht auf das französische Gebäck: Für die Zubereitung wird Weißmehl verwendet, welches den Blutzucker schnell steigen und auch wieder fallen lässt. Zudem sind künstliche Transfette enthalten, welche entzündliche Prozesse im Körper fördern. Ungünstig, wenn Entzündungen in der Leber dringend vermieden werden sollen.

Gut zu wissen: Forscher fanden heraus, dass es vor allem die kurzkettigen Kohlenhydrate Glucose, Fructose und Saccharose sind, welche die Entstehung einer Fettleber begünstigen. Softdrinks und Süßigkeiten sind aus diesem Grund zu meiden. Gerade bei der Fructose gibt es immer wieder Missverständnisse. Es handelt sich hierbei um Fruchtzucker. Das klingt erst mal gesund, ist es auch, wenn er natürlich in Obst und Gemüse vorkommt. Aber auch hierbei sollten wir es nicht übertreiben. Wirklich gefährlich wird der Zucker, wenn er in verarbeiteten Produkten vorkommt, denn dort ist er in unnatürlich großen Mengen enthalten. Wir können Fructose nicht direkt speichern. Der Körper wandelt es in Triglyceride um, die sich dann zum Beispiel in der Leber ansammeln.

Was darf man bei einer Fettleber trinken?

Zu der richtigen Ernährung bei Fettleber gehört vor allem der Verzicht auf Alkohol. Auch kleinste Mengen von Alkohol, beispielsweise in Pralinen, sind schädlich. Verzichten Sie auf Alkohol, kann sich die Fettleber innerhalb einiger Wochen vollständig zurückbilden.

Trinken Sie pro Tag mindestens zwei Liter Flüssigkeit. Bestens eignen sich Mineralwasser ohne Kohlenhydrate und milde Tees. Obstsäfte sollten aufgrund ihres hohen Gehalts an Fructose nur verdünnt getrunken oder möglichst komplett vermieden werden.

Schwarzem Filterkaffee konnte ein Schutzeffekt vor entzündlichen Lebererkrankungen nachgewiesen werden. Zwei bis drei Tassen Filterkaffee pro Tag eignen sich somit hervorragend zur Unterstützung Ihrer Ernährung bei Fettleber (1).

Symptome einer Fettleber

Die Fettleber-Symptome sind oft unspezifisch. Die Erkrankung kann über mehrere Jahre verlaufen, ohne dass Betroffene Beschwerden haben. Einige Betroffene leiden unter Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, einem Druckgefühl im rechten Oberbauch oder unter Völlegefühl.

In den meisten Fällen haben die Patienten allerdings gar keine Symptome und erst wenn die Fettleber sich entzündet, treten Beschwerden auf. Bei einer Blutuntersuchung steigen die Leberwerte auch erst an, wenn sich eine solche Entzündung entwickelt hat; im ersten Stadium bleibt eine Fettleber oft noch unbemerkt.

Verlauf einer Fettleber-Erkrankung

Von einer Fettleber ist dann die Rede, wenn mehr als fünf Prozent der Leberzellen Fett eingelagert haben. Diese Form der Fettleber wird auch als "einfache Fettleber" bezeichnet. Sie entsteht unter anderem durch eine dauerhaft hohe Konzentration von Triglyceriden (Fettmolekülen), welche sich in der Leber ansammeln.

Durch die Oxidation der gespeicherten Fettmoleküle kann es schließlich zu einer Entzündung der Leberzellen (Fibrose) kommen. Auf diese Weise entwickelt sich die einfache Fettleber zur "nichtalkoholischen Steatohepatitis", kurz "NASH(2).

In den meisten Fällen verläuft die NASH zunächst ohne negative Symptome. Da die Leber jedoch weiterhin versucht, ihre Aufgaben vernünftig zu erledigen, kompensiert sie ihre eingeschränkte Funktionsfähigkeit, indem sie sich vergrößert (3).

Sobald Betroffene ihren Lebensstil (Fettleber-Ernähung, Bewegung) verändern, kann sich der Körper von der Leberverfettung sowie -entzündung erholen. Bleibt dieser Lebenswandel jedoch aus, kommt es langfristig zur irreversiblen Leberzirrhose. Im Rahmen der Leberzirrhose sterben die Leberzellen ab und das Gewebe vernarbt. Zudem kann es zur Entstehung von Krebszellen kommen. Um Leberkrebs und eine Leberzirrhose zu verhindern, müssen frühzeitig Maßnahmen zum Entgegenwirken unternommen werden.

Ursachen und Häufigkeit einer Fettleber

Deutschlandweit sterben jährlich mehr als 20.000 Menschen an den Folgen einer alkoholischen Fettleber. Doch auch Nicht-Trinker sind gefährdet eine Fettleber zu entwickeln. Europaweit ist die nichtalkoholische Fettleber die Hauptursache für die Entwicklung von chronischen Lebererkrankungen. Mit einer Erkrankungsrate von etwa 30 Prozent leidet jeder dritte Europäer an den Folgen einer Fettleber.

Eine Fettleber kann verschiedene Ursachen haben. Häufig entsteht eine Fettleber durch chronischen Alkoholismus, Diabetes mellitus sowie Übergewicht und Fettsucht. Liegen die Ursachen für die Fettleber nicht im Missbrauch von Alkohol, ist von einer "nichtalkoholischen Fettleber" die Rede. Die Ursachen für die nichtalkoholische Fettleber können sowohl krankheits- als auch ernährungsbedingt sein. Die richtige Ernährung bei einer Fettleber kann diese wieder zurückbilden und Folgeerkrankungen wie eine Zirrhose, bei der Leberzellen zerstört werden, verhindern.

Die Ursache der alkoholischen Fettleber liegt in chronischem Alkoholmissbrauch. Ab einem täglichen Konsum von mehr als 20 Gramm Alkohol bei einer Frau und mehr als 30 Gramm Alkohol bei einem Mann geht die Wissenschaft davon aus, dass der Alkoholkonsum für die Entstehung der Fettleber hauptverantwortlich ist (4). Liegt der Alkoholkonsum unter den Grenzwerten kann davon ausgegangen werden, dass andere Faktoren für die Fettleber verantwortlich sind.

Zu den Lebensstilfaktoren, die zu einer nichtalkoholischen Fettleber beitragen, zählen:

  • erhöhte Kalorienzufuhr
  • Übergewicht oder Adipositas (viszerales Fett)
  • Insulinresistenz/Diabetes mellitus
  • gestörter Fettstoffwechsel/Hyperlipidämie
  • geringe körperliche Aktivität

All diese Faktoren stehen in einem engen Zusammenhang und begünstigen zum einen die Verfettung der Leberzellen sowie zum anderen den Ablauf von Entzündungsprozessen (4).

Bislang gibt es keine Medikamente, die gegen eine Fettleber vorgehen können. Die einzige Behandlungsmöglichkeit einer Fettleber ist die Ursachenbekämpfung. Hierzu muss die Ernährung umgestellt sowie mehr Sport getrieben und gänzlich auf Alkohol verzichtet werden.


Sie möchten noch mehr über das Thema Ernährung bei Krankheiten wissen?
In unserem großen Special "Ernährung bei Krankheiten" haben wir für Sie die wichtigsten Ernährungs- und Expertentipps sowie Rezepte zu einzelnen Krankheiten und Unverträglichkeiten aufbereitet.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Hallo Mein Mann hat eben die Diagnose Leberzirrhose bekommen. Verursacht durch Hepatitis B (Ursache unbekannt und abgeheilt) und Alkoholmissbrauch (seit mind. 10 Jahren keinen Schluck mehr). Gilt die Ernährung für eine Fettleber Erkrankung auch, wenn die Erkrankung schon zur Zirrhose geworden ist? Der Arzt meint, die Leber arbeite noch „mittelmässig“. Wir werden auch eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, aber ich möchte natürlich sofort so gut als möglich kochen. Wir essen vegetarisch, viel Gemüse und Hülsenfrüchte. Aber auch gelegentlich Sojavollkorn Pasta oder Kartoffeln. Bis zur Diagnose haben wir zuviel Süsses gegessen und dieses sehr reduziert. Danke für Ihre Antwort.
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Hallo Apple-1346699, wir würden Ihnen auf jeden Fall zu einer Ernährungsberatung raten. Diese kann auf sehr spezifische Faktoren eingehen und eine maßgeschneiderte Ernährungsumstellung für Ihren Mann erstellen. Aus der Ferne ist dies leider nicht möglich. Viel Erfolg wünscht EAT SMARTER
 
Hallo.....ich leide erblich bedingt unter Hypercholesterinämie und Hyperurikämie. Ich trinke kein Alkohol, bin nicht übergewichtig und gehe jeden Tag mit meinen Hunden viel spazieren. Intensiven Sport treibe ich nicht. Ich versuche mich purinarm zu ernähren, doch einiges was dort erlaubt ist, wäre wiederum nicht gut um das Cholesterin zu senken. Gibt es da spezielle Ernährungstabellen oder gar Rezepte, an die ich mich halten kann? Viele Grüße, NIcole
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Nicole, da dies ein sehr spezielles Thema ist, informieren Sie sich hierzu bitte bei Ihrer:m Ärztin/Arzt. Alternativ ist auch eine Ernährungsberatung eine gute Möglichkeit. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Wie soll ich mich bei einer Fructoseintoleranz und Laktoseintoleranz ernähren, um einer Fettleber vorzubeugen?
Schreiben Sie einen Kommentar